Medizinstudium bei der Bundeswehr: 3 Nachteile. Eine von vielen Methoden, dem Numerus Clausus an Staatlichen Hochschulen zu entkommen, das Studium bei der Bundeswehr. Natürlich hat auch das seinen Preis. In diesem Beitrag zeigen wir dir worauf du definitiv achten solltest, falls du mit dem Gedanken spielst bei der Bundeswehr zu studieren.
Medizinstudium bei der Bundeswehr: Gibt es keinen NC?
Genau richtig! Bei der Bundeswehr gibt es nicht direkt einen Numerus Clausus, durch den zwischen den Bewerbern ausgewählt wird.
Das heißt aber nicht, dass man locker einen Studienplatz bekommt. Um Teil der Studierenden zu werden, müssen diverse Tests absolviert werden. Dazu gibt es einen zweitägigen Aufenthalt, bei dem man persönlichen Eignungsgesprächen, kognitiven Tests und einem Sporttest, unterzogen wird.
Diese Aufnahmekriterien sind keineswegs zu unterschätzen! Die Bundeswehr achtet sehr darauf, dass sie die richtigen Bewerber für ihren Dienst wählt. Zugegebener Maßen ist das auch richtig so, denn das Medizinstudium bei der Bundeswehr ist, aufgrund der hohen Belastung, nicht für jede/n passend.
Ist das Medizinstudium bei der Bundeswehr kostenlos?
Gute Neuigkeiten, bei der Bundeswehr gibt es keinerlei Studiengebühren! Das bedeutet, dass das Medizinstudium im Grunde auch kostenlos ist. Und nicht nur das, es gibt sogar Geld obendrauf. Als Studierende/r bekommt man einen monatlichen Lohn von 2.200€. Oben drein kann man kostenfrei eine Unterkunft auf dem Gelände bekommen.
Anders als bei vielen Studierenden an Privaten Hochschulen, Staatlichen Hochschulen oder Universitäten im Ausland, kommt man bei der Bundeswehr im Normalfall ohne Schulden aus dem Studium.
Jedoch ist nicht alles nur so rosig wie es jetzt scheint, hier kommen die 3 Nachteile eines Medizinstudiums bei der Bundeswehr:
Medizinstudium bei der Bundeswehr: 3 Nachteile
Eine komplette Bewertung des Medizinstudiums bei der Bundeswehr bekommst du hier.
1. Die Verpflichtung
Bei der Bundeswehr ist man, ab Eintritt ins Studium, für mindesten 17 Jahre verpflichtet dort zu bleiben. Das ist eine sehr sehr lange Zeit.
Wenn man diese Entscheidung trifft, dann kann es sein dass man sich der Tragweite nicht ganz bewusst ist. Beginnt man beispielsweise das Studium im Alter von 20 Jahren, dann ist man erst mit 37 „frei“. Das bedeutet unter anderem, dass eine Familiengründung bis zu diesem Zeitpunkt etwas schwierig werden könnte. Neben dem normalen Alltag als Bundeswehr-Arzt/Ärztin ist man auch verpflichtet bei Auslandseinsätzen teilzunehmen.
Für Freiheitsliebende also definitiv ein großer Nachteil.
2. Die Facharztwahl
Beendet man das Medizinstudium, dann hat man an „normalen“ Universitäten, eine frei Facharztwahl. Das bedeutet, dass dir keiner vorschreibt welchen Facharzt du wählen sollst.
Bei der Bundeswehr ist das etwas anders. Je nachdem wie deine Leistungen innerhalb des Studiums sind/waren, hast du auch Chancen deinen Traum-Facharzt zu wählen. Alle diejenigen, die nicht ganz so gute Leistungen im Studium erzielt haben, kann es passieren dass sie einen Facharzt vorgeschrieben bekommen!
Welcher Facharzt es dann wird, ist je nach Bedarf gerichtet. Ein Facharzt für Gynäkologie wird zum Beispiel nicht sehr häufig gebraucht. Allgemein chirurgische Fächer dagegen werden häufiger vergeben.
Freie Wahl hast du aber definitiv nicht! Da ein Medizinstudent von Beginn an in den seltensten Fällen weiß, was er später machen will ist das der zweite große Minuspunkt.
3. Das Studentenleben
Natürlich ist dieser Punkt etwas Ansichtssache. Das klassische Studentenleben, wie es von unseren Eltern oder Bekannten berichtet wurde, hat man bei der Bundeswehr jedoch wahrscheinlich nicht.
In den Semesterferien ist man in der Kaserne und hat eine menge Arbeit, während Studierende anderer Universitäten Freizeit haben.
Dies ist sicherlich ein wichtiger Punkt mit dem man sich auseinandersetzen sollte.